Geschlechtsglied

Geschlechtsglied
Geschlecht:
Die auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Substantivbildung (mhd. geslehte, ahd. gislahti) gehört zu dem unter schlagen behandelten Verb und bedeutet eigentlich »das, was in dieselbe Richtung schlägt, ‹übereinstimmende› Art«, beachte z. B. die Bed. von »schlagen« in den Wendungen »aus der Art schlagen« und »nach dem Vater schlagen«. Es wurde zunächst im Sinne von »Abstammung, ‹vornehme› Herkunft« und im Sinne von »Menschen gleicher Abstammung« gebraucht, dann auch im Sinne von »Gesamtheit der gleichzeitig lebenden Menschen«. Ferner bezeichnet es das natürliche und das grammatische Geschlecht, beachte dazu die Zusammensetzungen Geschlechtsglied, Geschlechtsteil (18. Jh.; Lehnübersetzung von lat. membrum genitale oder pars genitalis), Geschlechtstrieb (18. Jh.), Geschlechtsverkehr (20. Jh.) und Geschlechtswort (17. Jh.; für das aus dem Lat. entlehnte »Artikel«). Die Verwendung von »Geschlecht« wurde seit alter Zeit weitgehend von lat. genus beeinflusst. Abl.: geschlechtlich (19. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Ferkel — Sn std. (9. Jh.), mhd. verhelīn, verhel, ahd. farhilī(n) Stammwort. Diminutivform zu ahd. far(a)h aus wg. * farha m./n. Schwein , auch in ae. fearh m. Dieses aus ig. * porko m. Schwein , auch in l. porcus m., lit. par͂šas m., kslav. prasę, mir.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Piephahn — Sm männliches Geschlechtsglied per. Wortschatz kind. (17. Jh.) Stammwort. Meint eigentlich den Hahn und gehört zu der Gruppe kindersprachlicher Ausdrücke, die das männliche Geschlechtsglied als Schnabel bezeichnen. deutsch s. piepen, s. Hahn …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • piesacken — Vsw plagen per. Wortschatz ndd. (18. Jh.) Stammwort. Zu ndd. (ossen)pesek Ochsenziemer , zu ndd. pese Sehne , ndd. peserik Geschlechtsglied , vgl. ne. pizzle Geschlechtsglied der Tiere . Weitere Herkunft unklar. ✎ Wick (1939), 42; Röhrich 2… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Sexus — (lat.), 1) natürliches Geschlecht; männliches (S. potior), od. weibliches (S. sequior), 2) Geschlechtsglied …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lingam — (Linga), im Sanskrit s.v.w. Geschlechtsglied, bes. das durch ganz Indien als Symbol der Fruchtbarkeit verehrte Glied des Çiva …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kitzler — Klitoris * * * Kitz|ler [ kɪts̮lɐ], der; s, : am vorderen Ende der kleinen Schamlippen gelegener Teil der weiblichen Geschlechtsorgane. * * * Kịtz|ler 〈m. 3; Anat.〉 aufrichtbarer, dem Penis entsprechender Teil der weiblichen Geschlechtsorgane am …   Universal-Lexikon

  • Beschneidung —    im biblischen Sprachgebrauch meint nur die Entfernung der Vorhaut am männlichen Geschlechtsglied, nicht auch die Verstümmelung von Mädchen. Der archaische Ritus wurde in der Abrahams Überlieferung dahingehend interpretiert, daß die B. das… …   Neues Theologisches Wörterbuch

  • piesacken — quälen, peinigen, aber auch abgeschwächt für ärgern. Von nd. pisakken = schlagen, quälen, was sich ableitet von nd. Pessek = Ochsenziemer, eigentlich Geschlechtsglied des Stieres …   Berlinerische Deutsch Wörterbuch

  • Ding — DingIm SchimpfwortaufeinenMann,meistinVerbindungmitAdjektiven.Wahrscheinlichwegen»Ding=Penis«.1800ff,bayr. DingIIn 1.Kind;kleinesMädchen.GewissermaßeneinekleinelebendeSache,einGegenstandvollerLeben.1800ff. 2.Mädchen.1700ff.… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • Triebwerk — Triebwerkn Geschlechtsglied, organ.TechnisierungderAnatomie.1920ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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